Orange Day 2025: Inner Wheel Club Weiden setzt starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Mit einer eindrucksvollen Lesung und anschließender Podiumsdiskussion stand der Orange Day 2025 ganz im Zeichen der Solidarität mit Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind. Gemeinsam mit der OTH Amberg-Weiden organisierte der Inner Wheel Club Weiden erneut eine Veranstaltung, die zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Regionalbibliothek lockte und deutlich machte: Gewalt gegen Frauen geht uns alle an.

Ein Abend voller Aufklärung und Engagement

Nach der Begrüßung durch Ruth Neumann, Leiterin der Regionalbibliothek, betonte unsere Präsidentin Sibille Petzold die Bedeutung des Orange Day für die Region. Seit 2021 engagiert sich unser Club intensiv für diesen Aktionstag und trägt dazu bei, Prävention, Aufklärung und Solidarität in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen.

Die Vizepräsidentin der OTH Amberg-Weiden, Frau Prof. Dr. Christiane Hellbach, hob in ihrer Ansprache hervor, wie wertvoll die Kooperation zwischen Hochschule, Inner Wheel und Stadt ist, um das Thema nachhaltig in der Gesellschaft zu verankern.

Lesung mit Christina Clemm: Gewalt hat viele Gesichter

Die bekannte Strafverteidigerin und Autorin Christina Clemm las aus ihrem Buch „Gegen Frauenhass“ (2023) und gewährte Einblicke in ihre langjährige Arbeit mit Betroffenen geschlechtsspezifischer Gewalt. Ihre Schilderungen aus realen Fällen machten deutlich, wie tief strukturelle und alltägliche Gewalt in unserer Gesellschaft verankert sind. Viele Zuhörerinnen und Zuhörer reagierten betroffen – gleichzeitig stärkte der Vortrag das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Unterstützung und öffentlicher Diskussion.

Podiumsdiskussion: Stimmen aus Praxis und Beratung

Im Anschluss moderierte unser Inner-Wheel-Mitglied Iris Müller eine Podiumsdiskussion mit Expertinnen aus der Region:

  • Christina Clemm, Strafverteidigerin und Autorin

  • Susanne Pamler, Staatsanwältin

  • Enikö Nagy, Frauenhaus Weiden

  • Angela Frank, Verein Dornrose e. V.

Die Runde beleuchtete aktuelle Entwicklungen im Bereich Gewaltprävention. Neben häuslicher Gewalt und Stalking rückten besonders digitale Übergriffe in den Fokus – darunter Deepfakes und die Verbreitung intimer Bilder. Diese Formen der Gewalt nehmen stark zu und stellen Betroffene vor immense Herausforderungen.

Besonders alarmierend: Jährlich werden in Weiden rund 200 Fälle häuslicher Gewalt angezeigt, doch nur wenige enden mit einer Verurteilung. Gründe sind unter anderem fehlende Beweise oder komplexe Verfahren.

Dank an alle Unterstützerinnen und Ehrenamtlichen

Am Ende der Veranstaltung galt der Dank allen, die sich tagtäglich – oft ehrenamtlich – für Betroffene einsetzen. Ihr Engagement macht Hilfe möglich und sorgt dafür, dass das Thema nicht in den Hintergrund rückt.

Einladung zum stillen Marsch am 25. November

Zum Abschluss wies Iris Müller auf eine wichtige Aktion hin:

Am 25. November um 17:00 Uhr findet ein stiller Marsch durch die Stadt Weiden statt.
Startpunkt ist das Neue Rathaus.
Ziel der Kundgebung ist es, gemeinsam auf das Thema häusliche Gewalt aufmerksam zu machen.

Der Inner Wheel Club Weiden lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, sich anzuschließen und gemeinsam ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.